Städtebauliche
Ausgangssituation
Sanierungsbedarf
Nach den stürmischen
Entwicklungen der
„Wirtschaftswunderjahre“
traten in der
Bundesrepublik mit zunehmender
Schärfe die
Probleme der geänderten
Entwicklungs- und
Nutzungsbedürfnisse,
des zunehmenden
Verfalls historischer
Bausubstanz, der
Veränderung in der
Sozialstruktur der
Wohnbevölkerung
und des erheblich gestiegenen
Kraftfahrzeugverkehrs
zutage.
Attraktivität und
Funktionsfähigkeit der
Innenstädte waren
zunehmend beeinträchtigt.
Die Notwendigkeit zur
Gegensteuerung
wurde seitens der Politik
erkannt und mit dem
Städtebauförderungsgesetz
ein entsprechendes
Rechtsinstrumentarium
geschaffen. Bund
und Länder stellten
flankierend dazu erhebliche
öffentliche Mittel
bereit, um die erforderlichen
Maßnahmen zu finanzieren.
Auch der kleine, bereits
im Mittelalter angelegte
Ortskern Obernkirchen
wies solche typischen
Missstände auf.
Die Notwendigkeit, die
Innenstadt als
Anziehungs- und Versorgungsschwerpunkt
sowie als Begegnungsstätte
für die
Obernkirchener Bürgerinnen
und Bürger wieder
zu stärken, war
offenkundig.
Der Rat der Stadt Obernkirchen
beschloss
daher im Jahre 1985,
ein Konzept zur städtebaulichen
Erneuerung erarbeiten
zu lassen.
Vorbereitende
Untersuchungen
Ende Februar 1985 wurde
das Planungsbüro
argeplan - Hannover mit
der Durchführung
der „Vorbereitenden Untersuchungen“
für die
Sanierung des Stadtkerns
von Obernkirchen
beauftragt.
Nach Vorlage des Abschlussberichts
wurde
bereits in der Ratssitzung
am 09.05.1985 der
Beschluss über die
förmliche Festlegung des
Sanierungsgebietes „Obernkirchen
-
Stadtmitte“ gefasst. |
Der zwischen
beiden Ereignissen liegende
äußerst knappe
Zeitraum wurde durch
intensive Untersuchungen,
Beteiligungsverfahren,
Gespräche mit „Schlüsselpersonen“
und Bürgerbeteiligungsverfahren
ausgefüllt.
Die Situationsanalyse
der Planer ergab
folgende Mängel:
Unzureichende Versorgungsfunktion,
geringe
Kaufkraftbindung.
Mangelnde Attraktivität
des
Geschäftsbereiches
durch:
- hohe Ortsdurchfahrts-
und LKW-Anteile am
innerstädtischen
Verkehr,
- fehlende gut angebundene
Stellplätze.
Eine schlechte Bausubstanz
und stadtbildstörende
Elemente belasten das
Erscheinungsbild.
Zudem fehlt es an Übernachtungsmöglichkeiten
und eine effektive Ausnutzung
des vorhandenen
kulturhistorischen Potentials
ist
nicht zu erkennen.
Mängel
im Bereich Freizeit und Kultur
Abgesunkene
Wohnqualität durch:
-
stark modernisierungsbedürftige
Bausubstanz
-
fehlende Spielplätze
-
Nutzungskonflikte durch betriebliche
Immissionen
und Verkehr
-
hohe Überalterung der Wohnbevölkerung
Die Bürger wurden
an der Erstellung der
Situationsanalyse und
der Entwicklung der
Neuordnungsziele zur
Behebung der
Missstände in Bürgerforen,
in
Einzelgesprächen
und in Gesprächen mit
„Meinungsführern“
usw. umfassend beteiligt.
Der Untersuchungsbereich
umfasst den historischen
Stadtkern. Er ist als
der zentrale
Standort für die
privaten und öffentlichen
Dienstleistungen mit
Funktionsmängeln
behaftet.
Ausgenommen hiervon ist
die gesamte
Stiftsanlage. |
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