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Wir wählen die westlich gelegene Verbindung.
Hier befinden sich gegenüberliegend drei der
ältesten noch erhaltenen Fachwerkgebäude,
die kurz nach dem großen Stadtbrand von
1554 errichtet wurden. Sie bilden ein sehenswertes Ensemble.

Die Bücherei(6) bildet gleichzeitig die
Raumecke zum Marktplatz (7). Das Gebäude
wurde dem Zeitgeist entsprechend im
Renaissance-Fachwerkstil errichtet. Belegt ist
der Erwerb des Gebäudes vom Stift durch
Hans und Ilse Osterlingk im Jahre 1559. Nach
der Fassadenmodernisierung im Jahre 2004,
bei der man sich in der Farbgebung an die
ursprüngliche Fassung der Renaissancezeit
anlehnte, erstrahlt es in alter Pracht! Das Haus
hat zwei verschiedene Giebelansichten. Bei
einem Großbrand im Jahre 1911 wurde die
rückwärtige Seite des Gebäudes zerstört und
durch eine massiv verputzte Steinfront, dem
damaligen Zeitgeschmack entsprechend,
ersetzt.

Ein weiteres interessantes Eckgebäude (8) an
der Schluke ist ein bauliches Relikt der
Bergbaugeschichte Obernkirchens. Es wurde
1753 durch den Bergrat v. Cölln errichtet und
mehrfach um- und angebaut. Zwischenzeitlich
hat sich hier die Sparkasse Schaumburg mit
ihrer Hauptzweigstelle niedergelassen.

Das Rathaus (9) ist in seinem Kern gegen Ende
des 19. Jahrhunderts erbaut und später, 1952,
durch eine Saalaufstockung ergänzt worden.
Es wurde mehrfach, der jeweiligen Mode
unterworfen, überformt.

Als Baudenkmal interessant ist der ehemalige
Ratskeller (10), vis-a-vis dem Rathaus gelegen.
Ein stattliches zweigeschossiges traufständig
zum Marktplatz stehendes Gebäude.
Das Erdgeschoss besteht aus wenig behauenen
massiv wirkenden Bruchsteinen, denen ein verputztes Fachwerkgeschoss aufgesetzt wurde.
Erbaut wurde es vermutlich 1555, also unmittelbar
nach dem großen Stadtbrand. Der frühere
Eingang zum Ratskeller wird durch einen
schönen Erkervorbau, der auf zwei wuchtigen
Sandsteinsäulen ruht, betont.

Bei den neuzeitlichen Anbauten wurde
bewusst auf tradierte Formenelemente
zurückgegriffen, um die Gestaltqualität und
Maßstäblichkeit des Platzes zu erhalten.
An der Ecke des Marktplatzes (11) steht das
Stammhaus der Familie Oetker! Ein mit warmen
roten Klinker ausgemauerter
Fachwerkbau mit einem kleinen Ladeneinbau.
Liebevoll restauriert im Jahre 1993.

Der berühmteste Spross der Oetker-Dynastie
hat hier seine Kinder- und Jugendzeit verbracht.
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