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Ergebnisse Eine andere Möglichkeit lädt dazu ein, den
Spaziergang gleich gegenüber im „temporären“
Garten, ehemals Haus Nr. 28, fortzusetzen
(18). Das früher vorhandene schieferbekleidete
Vierständerhaus (etwa 1700 erbaut)
wurde über ein Jahrzehnt vom Eigentümer
der Witterung überlassen und verfiel nach
einer Dachöffnung zusehends. Zahlreiche
Versuche, das Gebäude im Zuge der Stadtsanierung
zu retten, schlugen fehl. 2001 ließ
der Eigentümer das Gebäude abbrechen.
Der hinterlassene Trümmerberg verschandelte
lange das Stadtbild. Die Stadt erwarb mit
Städtebaufördermitteln das Grundstück und
gestaltete einen Innenstadtgarten als
„Zwischennutzung“. Gemeinsames langfristiges
Ziel von Stadt und Denkmalpflege ist eine
angemessene Schließung der Baulücke durch
einen Neubau. Solange dieses Ziel mangels
Investoren nicht erreichbar ist, füllt der kleine
Garten die entstandene Lücke aufs Schönste.
Durch steingefüllte Drahtkörbe,sog. Gabionen,
wurde die Sockelzone der Nachbargebäude
aufgegriffen. Quer gegen die Blickachse
gestaffelte Holzbohlen verschaffen dem
Betrachter die perspektivische Illusion der
Geschlossenheit des historischen Ensembles.
Durch eine kleine Gartenpforte im hinteren
Teil des Gartens gelangt man über einen ebenfalls
mit Städtebaufördermitteln geschaffenen
Kinderspielplatz. Sie befinden sich jetzt auf
dem historischen Gelände der Pumpenfabrik
Bornemann, die im Zuge der Stadtsanierung in
ein Industriegebiet umgesiedelt wurde. Eine
Sandsteinskulptur (19), die ein dänischer
Künstler im Auftrag der Firma und zu deren
150-jährigen Firmenjubiläum im Jahre 2003
schuf, steht an zentraler Stelle des Spielplatzes
und erinnert an diese Epoche.

Über einen leicht geschwungenen Weg, entlang
von rückwärtigen Hausgrundstücken,
wird ein kleines „Mutter und Kind“ -
Plätzchen erreicht. Es wird ebenfalls durch
eine Sandsteinskulptur, die „Po-Bank“, verschönert.
Bei deren Herstellung soll übrigens
der Künstler die durchaus beachtlichen
Hinterteile einiger Obernkirchener
BürgerInnen verewigt haben

Der Platz wird überwölbt von mächtigen
Buchen und durch die hohe historische
Sandsteinmauer abgeschirmt. Müttern und
spielenden Kindern vermittelt sich hier ein
Gefühl der Geborgenheit.
In den „Strull“ (20) gelangt man durch eine
kleine Maueröffnung. Es zeigt sich eine alte,
gekrümmte Wohnstraße, die durch neue
Pflasterung, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen
und durch Wohnumfeldverbesserungen auf
dem Gelände der ehemaligen Pumpenfabrik
sehr profitiert hat. Mehrere Hauseigentümer
haben sich durch Modernisierungsmaßnahmen
im Rahmen ihrer Möglichkeiten an der
Stadtsanierung beteiligt und dem
Straßenraum mehr Freundlichkeit verliehen.
Besonders gelungene Beispiele sind Nr. 11 und
Nr. 26. An der Kreuzung zur
„Bornemannstraße“ gestaltete die Stadt auf
dem Standort der ehemaligen Synagoge einen
kleinen Gedenkplatz. Ein schlichter
Gedenkstein mit eingelassener Bronzetafel
erinnert an die Opfer der Gewaltherrschaft.
Der Materialwechsel im Pflaster der „oberen
Strullstraße“ erfolgte aus Kostengründen. Die
Anlieger begrüßen die Maßnahme gleichwohl,
da die ebenen Betonsteine mit ihrem
Natursteinbesatz durch geringeren
Rollwiderstand auch weniger Verkehrslärm
erzeugen.
Der Strull mündet östlich in die
„Neumarktstraße“. Der Verkehr wird hier auf
der Landesstraße in Einbahnrichtung durch die
Stadt gelenkt.
Trotz der Halbierung der Verkehrsmenge sind
die Geräuschbelästigungen für die Anwohner
noch recht groß. Eine ganze Anzahl alternativer
Lösungsmöglichkeiten der
Verkehrslenkung wurde untersucht, diskutiert
und wieder verworfen. Nachdem die über
Jahrzehnte favorisierte Ortsumgehung, die
„Osttangente“, aus vielerlei Gründen aufgegeben
werden musste, entwickelte die Stadt im
ständigen Dialog mit den betroffenen Bürgern
letztlich akzeptable Konzepte zur umweltschonenderen
Führung des Verkehrs bei verbesserter
Optik des Straßenraums. Die
Planungen wurden durch das Straßenbauamt
in den Jahren 2002 und 2003 umgesetzt.
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